
Kronen Zeitung
AUSTRIA KLAGENFURT
Ex-Sponsor gewinnt Millionen-Klage gegen Karajica
In der 2. Liga empfängt Austria Klagenfurt am heutigen Freitag Hertha Wels. Die Spiel-Freigabe für einen Neuzugang ist da, die Spieler-Gehälter aber nicht. Und der ehemalige Sponsor klagte an, gewann – und packt in der „Krone“ aus. . .
Heimspiel für Violett! Austria Klagenfurt kriegt es am Freitag (18) mit Aufsteiger Hertha Wels zu tun, geht auf den sechsten Sieg in Folge los. Und die Vorzeichen sind klar: Die Waidmannsdorfer sind der Favorit, die Oberösterreicher seit vier Partien sieglos.
Nach dem Konzert von Robbie Williams gibt’s für die Violetten im Wörthersee-Stadion jedenfalls frisches Grün. „Die Arbeiten sind so gut wie abgeschlossen, der neue Rasen ist verlegt“, betont Sportpark-Boss Daniel Greiner.
Somit ist für Klagenfurt-Cheftrainer Rolf Landerl und Co. alles angerichtet, die Heimbilanz aufzupolieren. Denn da haben Austrias „Auswärtskönige“ (vier Spiele, vier Siege!) ja erst einen Sieg und zwei Niederlagen am Konto. „ Wels ist kompakt, kampfstark – und hat mit den Offensiven Andrija Bosnjak und Albin Gashi Unterschiedsspieler in den Reihen“, warnt Landerl. Mit den Ex-Wolfsbergern Pascal Müller und Michi Brugger stehen auch zwei Osttiroler im Kader.
Interessant: Gäste-Trainer Christian Heinle konnte in drei Duellen mit Klagenfurt als Ried-Chefcoach bei zwei Remis und einer Niederlage nie siegen.
Noch immer kein Geld am Konto
Gut: Landerl (der wohl wieder Schmerböck statt Jaritz in die Startelf stellt) hat nun auch Verteidiger-Neuzugang Dimitrie Deumi-Nappi zur Verfügung – die Freigabe ist da! Weniger gut: Stand gestern hatten die Profis ihre Gehälter noch immer nicht am Konto. . .
Im Hintergrund geht’s ja leider weiter rund. Denn der ehemalige Hauptsponsor verklagte den bei Austria Klagenfurt noch im Vereinsvorstand sitzenden Tomislav Karajica auf eine zweistellige Millionensumme – und gewann. Weil sich der einstige Käufer des violetten Klubs nicht an eine Absprache gehalten, zudem ein Darlehen nicht zurückbezahlt habe.
Was war passiert? Der Gönner hatte Karajica ein Darlehen über 9 Millionen Euro gegeben, stieg 2022 dann auch bei der Austria als Sponsor ein – allerdings nur für zehn Monate. „Denn wir hatten keinen Vertrag mit dem Verein. Sondern mit der ,More than! GmbH‘ von Tomislav Karajica“, erklärt der Verwaltungsratsvorsitzende des Ex-Sponsors (Name der Redaktion bekannt).
Zu jener Zeit gehörte der Waidmannsdorfer Klub bereits Zeljko Karajica. „Die Firma seines Bruders hatte aber die Vermarktungsrechte – so auch bei allen anderen Sportvereinen der Karajicas. Alle Gelder sind dahin geflossen“, so der Unternehmer.

Das Geflecht an Firmen rund um die Karajicas gilt in der Branche jedenfalls als undurchsichtig. Während unter Zeljkos „Sports & Entertainment Holding GmbH“ (SEH) etwa Sportvereine wie Austria Klagenfurt, Viktoria Berlin, Hamburg Sea Devils (American Football) oder Hamburg Towers (Basketball) gelistet sind, waren deren Vermarktungsrechte eben bei Tomislavs „More than! GmbH“ gelegen. Unter dieser gab es wiederum zahlreiche weitere Gesellschaften wie „More than invest!“, „More than Events!“, „More than Brands!“ und so weiter.
„Mit Rene Benko. . .“
„In die SEH hätte man Einsicht gehabt, in die ,More than! GmbH‘ aber nicht. Keiner wusste, wohin das Geld fließt. Wir schätzen, dass 50 Prozent der Summe direkt an die Karajicas gegangen ist. Ein Vertrag, der für Transparenz gesorgt hätte, hätte binnen sechs Monaten abgeschlossen werden müssen – dazu kam es aber nie. Daher haben wir eben fristlos gekündigt“, verrät der ehemalige Investor, der aber wohl kein Geld mehr sehen wird. „Gegen Tomislav Karajica läuft ein Privatinsolvenzverfahren. Ich habe zwar eine Hypothek auf seiner Privatimmobilie, aber die soll versteigert werden. Jedenfalls ähneln diese Fälle jenen von Rene Benko – mit ihm hat Tomislav ja auch das gescheiterte Fernsehturm-Projekt in Hamburg geführt.“
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